Seit meinem letzten Beitrag ist schon bald ein halbes Jahr ins Land gezogen. Unfassbar. Doch die Welt hat das keine Bohne gekratzt, sie hat sich unermüdlich und unbeeinflusst einfach weitergedreht. Ich bitte dennoch um Nachsicht für die Funkstille, sie hat ihre Gründe.
Bild: Pixabay.com (Atlantios)
Da hatte ich also von Februar bis Oktober letzten Jahres ein Buch geschrieben und es einer Druckerei übergeben, um ein paar wenige Exemplare unaufgefordert an meine Familie, Freunde und Bekannten zu verteilen. Nahtlos anschliessend ergab sich ein mittleres Formtief, aber das ist bei mir irgendwie zu einer wenn auch eher lästigen Normalität geworden: Sobald ein Text verfasst und veröffentlicht ist, geht die Stimmung abrupt in den Keller. So als ob es nun schlicht nichts mehr Gescheites zu tun gäbe, als ob alle auch nur halbwegs relevanten Lebensaufgaben erledigt wären - als ob sich der kleine Tümpel der Selbstbespassung nun endgültig zu einer Wüste immerwährender Nichtsnutzigkeit ausgetrocknet hätte.
Glücklicherweise ebbt diese innere Verdunkelung jeweils recht hurtig wieder ab, und man legt sich dann etwas Neues zurecht, um sich darin festzubeissen, sich daran abzuarbeiten. Und manchmal ist auch das Leben an sich so gnädig oder, je nach Gegenstand, so aufdringlich, einem ein paar Knochen vor den Latz zu knallen. Dinge, die es zu erledigen gilt, sagen wir: Einen Umzug in die neue Wohnung. Als ob ich mit meinen biblischen 47 Jahren nicht langsam zu alt wäre für solch anstrengenden Scheiss. Aber es hat sich gelohnt. Und wenn man sich nicht alle paar Jahre mal am Akkuschrauber betätigt, droht man schliesslich auch noch des restlichen, ohnehin kümmerlichen Handwerksgeschicks verlustig zu gehen.
Ansonsten? Ich habe mich um meinen geliebten Bruder und dessen zauberhafte Familie gesorgt, dann aber wieder frische und fette Hoffnung geschöpft. Es kommt gut. Ich habe mein überschaubares, jedoch mit einzigartigen Menschen besetztes soziales Umfeld gepflegt. Ich habe viele schöne Stunden mit meiner grossartigen Partnerin verlebt (das sind: Alle Stunden). Ich habe ein Fitnessabo gelöst und tatsächlich ohne innere oder äussere Widerstände zu einem zweimaligen Training pro Woche gefunden. Mens sana in corpore sano, Motherfuckers. Und ich habe, endlich komme ich zum Punkt, nochmals ein paar hundert Stunden aufgewendet, um mein Buch zwecks baldiger Veröffentlichung zu überarbeiten.
Jawohl, liebe Leserinnen und Leser, in wenigen Wochen wird man das Ding käuflich erwerben können. Von Stolz ist natürlich weiterhin keine Spur, dafür jede Menge Selbstzweifel. Was soll's. Ich muss das jetzt machen, sonst lässt mich die Sache nie los. Womöglich werde ich per Veröffentlichung die Gratis-Downloads für die erste, quasi private Auflage im oben verlinkten Artikel entfernen müssen, sorry dafür. Soweit ich informiert bin, ist dergleichen Gönnerhaftigkeit im Autorenvertrag des Selfpublishing-Verlags halt leider untersagt. Aber keine Sorge, ich setze den Preis bewusst sehr tief an, weil ich mit dem Buch kein Geld verdienen will, sondern mir von Herzen wünsche, dass es möglichst viele Menschen lesen.
Und Ihr so? Ich hoffe, es geht Euch hervorragend da draussen in dieser merkwürdigen, zerrissenen, kriegerischen - und trotz allem so wundervollen Welt. So long, Ihr Lieben, bis demnächst.
Natürlich habe ich an meinen Bohnen gekratzt, aber war halt auch artig & geduldig. Schön wieder von dir zu lesen.
So long…
Gruss Valk